PV-Systemtechnik Teil 2

 

Der vergangene Blogeintrag hat bereits einen kurzen Überblick über Eigenstromnutzung bei PV-Anlagen gegeben. Heute geht´s um derzeit erhältliche Stromspeicher und auch eine aus unserer Sicht sinnvollen Alternative: Den VoltStorage.

 

Das Prinzip ist einfach: Ich erzeuge am Tag mehr Strom, als ich verbrauchen kann und speichere den überschüssigen in einer Batterie, damit ich nachts auch „meinen eigenen“ Strom verbrauchen kann. Das spart nicht nur Geld auf der Stromrechnung, sondern entlastet auch das Stromnetz, da die Einspeise- & Verbrauchsspitzen geglättet werden.

 

Führt man den Gedanken weiter, können aktuelle Wärmepumpen aus dem selbst erzeugten Strom auch noch kostengünstig Wärme erzeugen – im Sommer für Warmwasser und auch an so manchen Wintertagen Wärme zum Heizen. Größter Vorteil sind die sehr niedrigen Verbrauchskosten, ein Nachteil der hohe Invest.  

 

Möchte man seinen Haushalt langfristig unabhängiger von Energiepreissteigerungen und fossilen Energieträgern machen, ist (Ausnahme: Eigenes Holz) dieses System derzeit die wohl fähigste Möglichkeit. Doch auch hier kommt man nicht um das Problem herum, dass im Winter, wenn die meiste Energie benötigt wird, am wenigsten Energie vom Dach geholt werden kann. Im Durchschnitt schaffen gut ausgelegte Systeme einen Autarkiegrad von 65-75%, d.h. man muss nur 25-35% des jährlichen Energiebedarfs beim Stromversorger einkaufen.

 

Die derzeit erhältlichen Batteriespeicher werden fast alle aus Lithium-Ionen-Zellen gebaut. Diese Technik kommt ebenso in Elektro-Autos vor und ist aus ökologischer Sicht durchaus umstritten. Ähnlich wie für die Elektronik in Mobiltelefonen steht die Gewinnung der notwendigen Rohstoffe (z.B. Lithiumsalz & Kobalt) zur Produktion der Zellen stark in Kritik (Raubbau im Kongo, austrocknende Salzseen in Südamerika.. Wer kurz die Suchmaschine anwirft, findet ausreichend Recherche-Material).

 

Eine in der Industrie bereits etablierte Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus stellt die sog. Vanadium-Redox-Flow-Technik dar. Ab 2019 soll diese Technik jedoch auch für Ein- und Zweifamilien-Häuser verfügbar sein: Das Münchener Start-Up VoltStorage geht kommendes Jahr mit einem Hausspeicher an den Markt, der alle kritischen Aspekte der Lithium-Ionen-Akkus umgeht. Keine seltenen Erden, sondern ein ungefährliches Elektrolyt und ein Rohstoff, der als Nebenprodukt bei der Eisenherstellung anfällt, stellen die Grundlage für diese Technik, die Langlebigkeit, Nachhaltigkeit, Ausfall-/Unfallsicherheit und Wartungsfreiheit verspricht.

 

Wir freuen uns, bald eine echt nachhaltig gedachte Alternative zu den klassischen Batteriespeichern empfehlen zu können und wünschen den Gründern aus München viel Erfolg im kommenden Jahr.

Wer tieferes Interesse an der Materie hat, darf uns gerne kontaktieren. Wir können sowohl über klassische Speicher als auch über den Redox-Flow-Speicher detailliert Auskunft geben!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0